Facharztforum Saar e.V.

Berufsverband der saarländischen Fachärzte


16. Saarländischer Fachärztetag 2024 - Termin: 22.06.2024


Nachdem unser 15.Saarländischer Fachärztetag wieder ein voller Erfolg war, treten wir nun optimistisch in die Planung des 16. Saarländischen Fachärztetages ein.

Er findet in diesem Jahr an einem neuen Ort, nämlich im Saarrondo in Saarbrücken (gegenüber dem Gebäude der KV Saarland) statt.

Dem Konzept mit vielen Kurzvorträgen zu den Innovationen aus den verschiedenen Fachrichtungen und einem aktuellen Hauptvortrag bleiben wir treu.



Rückblick

14. Saarländischer Fachärztetag 2022

 

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause fand am 2. Juli 2022 der 14. Saarländische Fachärztetag statt.
Die Veranstaltung im Vortragssaal des Saarbrücker Schlosses war sehr gut besucht.

In seinem Grußwort wies Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung darauf hin, dass die nun in die Wege geleitete Ambulantisierung bislang stationär erbrachter medizinischer Leistungen sowohl für die Krankenhäuser als auch für die niedergelassen Fachärzte eine große Herausforderungen aber auch ebensolche Chancen biete. Nur durch eine gute und strukturierte Zusammenarbeit sei dies zum Wohle der Patienten unseres Landes zu bewältigen. Er werde dies unterstützen.


San.-Rat Dr. Dirk Jesinghaus, Vorsitzender des Facharztforums, gab einen Bericht zur aktuellen berufspolitischen Lage aus fachärztlicher Sicht. Er wies nachdrücklich auf den ärztlichen Nachwuchsmangel hin, welcher im Widerspruch zur steigenden Nachfrage nach fachärztlichen Leistungen steht. Der demografische Wandel und der medizinische Fortschritt werden diese Entwicklung weiter verstärken. Bereits heute ist der ambulante fachärztliche Versorgungsbereich unterfinanziert. Hier muss rasch Abhilfe geschaffen werden. Seit dem 8. Dezember 2021 ist eine neue Bundesregierung im Amt. Wird diese die anstehenden Probleme endlich konstruktiv angehen?  Als Dauerbaustelle und zunehmendes Ärgernis beschriebt Dr. Jesinghaus die fehlgeleitete Digitalisierung im Gesundheitswesen. Dringend benötigte Hilfsmittel, wie die elektronische Patientenakte oder verlässliche digitale zwischenärztliche  Kommunikationswege unter Einbeziehung der Kliniken fehlen oder stecken in den Kinderschuhen. Stattdessen wurden die Arztpraxen zwangsweise mit unzuverlässigen, weit überteuerten Gerätschaften ausgestattet, welche die Alltagsarbeit deutlich erschweren und keinerlei Verbesserung der Patientenversorgung bewirken.


Die Fachärzteschaft fordert eine rasche Verbesserung dieser Situation. Die Erfordernisse des Praxisalltages müssen maßgebend für die Produktentwicklung sein. Das Saarland kann hier Modellregion für eine erfolgreiche und sinnvolle Digitalisierungsinitiative sein. Die Fachärzteschaft in Klinik und Praxis ist gern bereit, dabei unterstützend mitzuwirken.
Unter Moderation von Dr. Feldges gab es danach Kurzreferate mit Udates in den Gebieten Kardiologie, Onkologie, Dermatologie, Neurologie, Urologie, Diabetologie, Rheumatologie, Nehrollogie und Pädiatrie.

Zentralthema des Fachärztetages war die Ambulantisierung bislang stationärer Behandlungen. Der medizinische Fortschritt ermöglicht dies, der zunehmende Kostendruck macht es erforderlich.  Am 1. April 2022 wurde das IGES-Gutachten veröffentlicht. Damit ist ein deutlich erweiterter Katalog stationsersetzender Eingriffe und Behandlungen, eben nicht nur Operationen, festgelegt. Dies betrifft die fachärztliche Versorgung in besonderer Weise.

Das Hauptreferat hielt Herr Dr. med. Bernhard Gibis, Leiter des Dezernats IV (Sicherstellung und Versorgungsstruktur) der KBV. Das Thema lautete: Stationsersetzende Behandlungen und Eingriffe- die Folgen des neuen § 115 b SGBV für die ambulante Versorgung.

Nicht nur einfache, sondern auch komplexe Eingriffe sollen künftig stationsersetzend durchgeführt werden. Dr. Gibis plädierte dafür, die strikte Trennung zwischen ambulant und stationär bezüglich der Nachtgrenze aufzuheben. Die Aufteilung „über Nacht ist stationär und tagsüber ambulant“, sei nicht mehr sinnvoll. Eine verlängerte Nachbeobachtung solle künftig zur ambulanten Behandlung gehören. Auch sei es sinnvoll, eine Überbrückungszeit zwischen 24 Stunden und 72 Stunden als Hybrid-DRG mit Teilnahmeoption für die niedergelassenen Ärzte abzurechnen. Erst bei einer Liegedauer von mehr als drei Tagen sollten Fälle vollstationär abgerechnet werden. Im Ausland hätten sich solche Regelungen bereits bewährt. Die KBV sei bezüglich solcher Regelungen bereits mit der DGK und der Politik im Gespräch.

Die Ambulantisierung stationärer Behandlungen werde zu Veränderungen in der Krankenhauslandschaft führen. Die niedergelassene Fachärzteschaft solle die Herausforderung annehmen und die damit verbundenen großen Chancen nutzen. Innovationsfreudigkeit und flexible Organisationsstrukturen seien mehr denn je gefragt.



An der nachfolgenden Podiumsdiskussion unter Leitung von Norbert Klein beteiligten sich Dr. Braun (ÄD Klinikum Saarbrücken), Dr. Heinze (niedergelassener HNO-Arzt), Dr. Gibis, Prof. Loth (Vorstand IKK Südwest). Es gab zahlreiche Wortmeldungen aus dem Auditorium. Das Thema wurde umfassend erörtert.


Zum Abschluss bedankt sich San.-Rat Dr. Jesinghaus bei allen Teilnehmern und Referenten.



Impressionen von der Veranstaltung 2022

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